
Weimar - Kulturstadt Europas
www.weimar.de
Weimar, die kleinste Kulturstadt Europas (1999) ist eine Stadt für Fußgänger. Fast alle Sehenswürdigkeiten drängen sich auf dem kleinen Raum von etwa 1,2 km². So übersichtlich, dass selbst die Stadtführungen meist zu Fuß erfolgen.
Obwohl alles dicht beieinander liegt, sollten Sie Ihre Zeit dennoch großzügig kalkulieren. Denn wer Weimar wirklich kennenlernen will, darf nicht nur die Fassaden betrachten. Oft lohnen sich Blicke in versteckte Winkel, etwa in die Luthergasse, wo das Weihnachtslied "O du fröhliche..." entstanden ist, oder in Herders Hausgarten. Zeit sollten Sie sich auch für Museumsbesuche nehmen und für Rundgänge durch die Wohnhäuser von Goethe und Schiller.
Mittags können Sie dann auf dem Marktplatz zu einer der berühmten Thüringer Rostbratwürste vom Holzkohlegrill greifen.
Folgende Sehenswürdigkeiten können auch wir Ihnen empfehlen:
(Süddeutsche Zeitung/Reiseführer)
Bauhaus-Museum
Das Museum vermittelt viel Wissenswertes zur Geschichte des 1919 von Walter Gropius gegründeten Staatlichen Bauhauses, der Avantgarde-Kunstschule des 20. Jhs.
Führung | Tgl. 10-18 Uhr | Theaterplatz
Deutsches Nationaltheater
Das Theater ist nicht mehr jenes Gebäude, in dem Goethe die Dramen Schillers zur Uraufführung brachte. Es fiel 1825 einem Brand zum Opfer, und das Gebäude musste wegen Baufälligkeit dem 1908 eröffneten heutigen Theater weichen, in dessen Geschichte zwei Daten bedeutsam sind: 1919 tagte hier die Nationalversammlung der ersten deutschen Republik, und 1948 wurde es nach der Kriegszerstörung mit Goethes "Faust" wieder eröffnet. Das Deutsche Nationaltheater gehört zu den führenden Spielstätten in Deutschland, die Staatskapelle hat einen Ruf von überregionaler Bedeutung.
| Theaterplatz
Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek
Im festlichen Rokokosaal der kulturgeschichtlichen Forschungsstätte von internationalem Rang erhält der Besucher in wechselnden Ausstellungen Einblicke in den etwa eine Million Bücher umfassenden Bestand. Die vor allem auf Betreiben von Herzogin Anna Amalia zu Bedeutung gelangte Bibliothek stand 38 Jahre unter der Oberaufsicht von Goethe. Schlagzeilen lieferte die Bibliothek durch den verheerenden Großbrand am Abend des 2. Septembers 2004, bei dem die Flammen rund 50000 kulturgeschichtlich einmalige Bücher für immer vernichteten. Seit Ende 2007 steht das aufwendig restaurierte historische Gebäude den Besuchern wieder offen.
| Rokokosaal Di-So 10-15 Uhr | Führungen durch das Studienzentrum: Anmeldung unter Tel. 545/401, Tel. 545/402, Tel. 545-403 | www.anna-amalia-bibliothek.de |Platz der Demokratie
Park an der Ilm
Beiderseits des Flüsschens Ilm zieht sich ein großer Landschaftspark hin. Goethe und Herzog Carl August waren an der Gestaltung maßgeblich beteiligt.
Goethes Gartenhaus
Von 1776 bis 1782 hat Goethe in dem Haus an der Ilm gewohnt. Auch nach seinem Umzug in das Haus am Frauenplan kehrte er oft hierher zurück. Seit der Restaurierung 1996 vermittelt das Gartenhaus, das schon Ende des 19. Jhs. Erinnerungsstätte wurde, wieder einen Eindruck dessen, was es stets für Goethe war: Rückzugs- und Arbeitsort. Heute sind nur noch originale Einrichtungsgegenstände zu sehen, die eine ungefähre Vorstellung davon geben, wie Goethe hier wohnte. An dem Stehpult im Arbeitszimmer - Goethe arbeitete gern im Stehen - hat der Dichter an dem Roman "Wilhelm Meisters theatralische Sendung", dem sogenannten "Urmeister", zu schreiben begonnen. Der Garten des Hauses zeigt sich heute wieder wie zu Goethes Zeiten. Am westlichen Ende steht der Stein des guten Glücks, der als Miniaturausgabe in den Souvenirgeschäften Weimars angeboten wird.
| Tgl. April-Okt. 9-18 Uhr, Nov.-März 10-16 Uhr | Park an der Ilm
Gedenkstätte Buchenwald
Die weiträumige Anlage auf dem Ettersberg, etwa 8 km vom Stadtzentrum entfernt, erinnert an mehr als 250000 Menschen, die von 1937 bis 1945 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert waren. Über 50000 von ihnen kamen ums Leben. Vom Lager führt der Weg zur Südseite des Ettersbergs, auf dem sich eine monumentale Denkmalanlage befindet, in die drei große Massengräber einbezogen wurden. Ein Museum am Eingang zum Mahnmal informiert zur Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald seit 1945. Im Kino der Gedenkstätte wird mehrmals täglich ein Einführungsfilm (Dauer 30 Min.) gezeigt. Die Besucherinformation am Parkplatz hält Informationsmaterial bereit und berät vor dem Rundgang.
| Ca. 10 km nördlich von Weimar | Die Außenanlagen sind tgl. bis zum Einbruch der Dunkelheit zu besichtigen, Öffnungszeiten der musealen Einrichtungen: Di-So April-Okt. 10-18, Nov.-März 10-16 Uhr | Der Besuch der Gedenkstätte sowie der Ausstellungen ist kostenlos | www.buchenwald.de
Schloss und Park Belvedere
Schloss Belvedere war zu Goethes Zeiten nach Tiefurt und Ettersburg einer der Sommersitze der herzoglichen Familie. Den Bau der Anlage südlich der Stadt veranlasste Herzog Ernst August 1724, als Vorbild diente Schloss Belvedere in Wien. Der Barockbau, neben dem vier Kavaliershäuser stehen, ist umgeben von einem Park im englischen Landschaftsstil, den Hermann Fürst von Pückler-Muskau gestaltete. Eine Zierde ist der Russische Garten, der auf Anregung der Großherzogin Maria Pawlowna entstand, die sich vom Schlosspark Pawlowsk in St. Petersburg inspirieren ließ. Im Park befinden sich die Orangerie und der Rote Turm, der bis 1820 im Garten des Wittumspalais stand und als Teesalon diente. In der Nähe des Schlosses entstand 1995/96 das Musikgymnasium als modernes Gebäude mit vielen Glasflächen. Das Untergeschoss des Baus, der Konzertsaal, ist einem antiken Stadion nachempfunden. In den schönen Räumen des Schlosses - darunter der Festsaal - wird Kunsthandwerk aus dem 17. und dem 18. Jh. gezeigt. Die Arbeiten sind Zeugnisse vor allem der höfischen Kultur des 18. Jhs. Beeindruckend sind die Fayencen, das Porzellan und die Gläser. Die im 18. Jh. entstandenen Thüringer Porzellanmanufakturen sind fast alle mit Beispielen vertreten: Volkstedt, Wallendorf, Ilmenau und Limbach ebenso wie Gotha und Kloster Veilsdorf. Ein Einblick in die Entwicklung der Glaskunst wird anhand von Exponaten aus der Zeit vom 16. bis zum 19. Jh. gegeben. Ebenfalls zu sehen sind Möbel, vor allem Schreibmöbel und anspruchsvolle Raumausstattungen, sowie Textilien.
| Öffnungszeiten Schloss: Di-So April-Okt. 10-18 Uhr, Der Park kann ganzjährig besichtigt werden, die Orangerie ist nur in den Wintermonaten geöffnet | Belvederer Allee
Schloss und Park Tiefurt
Herzoginwitwe Anna Amalia hatte sich in die Tiefurter Landschaft am östlichen Stadtrand Weimars verliebt und wählte das Schlösschen als Sommersitz. Die zum großen Teil original erhaltene Ausstattung der Gesellschafts-, Wohn- und Schlafräume im ersten Stock ist typisch für den Geschmack und die Wohnkultur der Goethezeit. Zu sehen sind Möbel, Fürstenberger und chinesisches Porzellan, Gemälde und Kopien antiker Kunstwerke. Die Schlossküche im Erdgeschoss des Seitenflügels hat nur im Sommer geöffnet. Sie wurde mit alten Küchengeräten so eingerichtet, wie sie Mitte des 19. Jhs. ausgesehen haben mag. Braten, Fische, Gemüse, Obst und Kuchen sind Attrappen aus Papiermaschee.
| April-Okt. Mi-So 10-18 Uhr | Hauptstr. 1 | im Ortsteil Tiefurt